Projekt-Beteiligte (Planung und Bauphase)
Der Verein besteht zurzeit aus Menschen (im Alter ab 45 Jahre aufwärts), die in Voll- oder Teilzeit ihre unterschiedlichen Berufe ausüben. Für das Projekt sind 12-16 Menschen anvisiert, die zukünftig die Apartments bewohnen.
Eine externe Projektsteuerung übernimmt die Koordination von Bewohner*innen, Architekturbüro und der Geschäftsführung des in Betrieb zu nehmenden Hotels/Cafés und anderer Beteiligter (Bank, Kommune, Grundstückseigentümer etc.).
Profil des Hotels / Café- und Kulturbetrieb
Das Wohnhotel soll in Absprache mit dem/der Geschäftsführer*in sowohl als Seminarhotel ausgerichtet werden als auch offen für Touristen und Menschen aus der Region sein.
Ein Schwerpunkt des Projekts ist der Betrieb eines Cafés mit regionalen und fair gehandelten Bio-Produkten. In dem Café treffen sich die Bewohner*innen, Hotel-, Seminargäste und externe Gäste.
Das Café schafft in Verbindung mit anderen Gemeinschaftsräumen Möglichkeiten eine kreative und interaktive Gemeinschaft zu erfahren. Es bietet zusätzlich zu den nutzbaren Gemeinschaftsflächen ebenso Platz für kulturelle Angebote.
Baulicher Rahmen
Die Hotelzimmer und Apartments der Bewohner*innen sind entweder etagenweise oder in Form von zwei Gebäuden getrennt nutzbar. Es gibt eine Einteilung von Bereichen in privat, halb-öffentlich und öffentlich.
Durch die architektonische Gestaltung und gemeinsame Verwaltung der öffentlichen Räume erreichen wir eine Balance zwischen Privatleben und Begegnungsmöglichkeiten. Die Grundrisse der Apartments sind variabel und zukunftsorientiert. Zwei Einzel-Apartments können für Paare zusammengelegt werden. Auch ein Apartment-Tausch ist möglich.
Barrierefreiheit ist ein wichtiger Aspekt beim Wohnhotel. Es kommt für das Projekt eine Nutzung geeigneter Bestandsobjekte zzgl. einem barrierefreien Neubau in Betracht. Auch ein kompletter Neubau ist möglich. Angestrebt wird die Nähe zu einer kleinstädtischen Kommune.
Alleinstellungsmerkmale
- Das Wohnhotel wird 12-14 Apartments sowie eine ähnliche Anzahl Hotelzimmer umfassen. Wir wollen nicht nur gemeinsam leben, sondern auch sinnvoll gemeinsam arbeiten.
- Die Idee des gemeinsamen Arbeitens und Wohnens bringt dabei nicht nur unmittelbar den Bewohner*innen erhebliche Vorteile, sondern kann als gemeindenahes Konzept gesehen werden. Durch den Cafébetrieb mit kulturellen Angeboten schaffen wir einen offenen Raum der Begegnung und des Austausches und wirken der zunehmenden Vereinsamung in der Gesellschaft entgegen.
- Durch das Zusammenspiel von Hotel, Café und Wohnen entstehen Synergie-Effekte für alle Beteiligten. Die Dienste des Hotels (Essen/Putzen/Waschen) können von den Bewohner*innen genutzt werden. Diese stellen wiederum ihre Arbeitszeit und Fähigkeiten bei Bedarf dem Hotelbetrieb zu Verfügung.
- Der private Wohnraum wird minimiert, gleichzeitig durch die Gemeinschaftsräume des Wohnhotels großzügig erweitert. Die öffentlichen Räumlichkeiten stehen auch anderen Gästen zur Verfügung.
- Mit dem Wohnhotel wird Wohnraum geschaffen, der unabhängig von Spekulation den Bewohner*innen auf lange Sicht erschwinglich zur Verfügung steht. Der Wohnraum wird weder verkauft noch vererbt.
- In dem Projekt entstehen Arbeitsplätze für Bewohner*innen und Externe. Hotel und Café haben eine Ausstrahlung auf die Umgebung.
- Im Wohnhotel werden eigene Aktivitätsschwerpunkte der Bewohner*innen eingebracht.
- Die Bewohner*innen bringen eine hohe Identifikation und Verantwortungsbereitschaft für das Projekt mit.
Zeitlicher Rahmen
Bis Ende 2022 soll ein Grundstück oder eine geeignete Bestandsimmobilie gefunden sein. Wir gehen von einer Planungs- und Bauzeit von 1,5 bis 2 Jahren aus. Der Bezug der Apartments sowie die Eröffnung des Wohnhotels soll 2024/2025 erfolgen.
Ökologie und Nachhaltigkeit
Das Gebäude wird mit Materialien gebaut, welche die Umwelt wenig belasten, während der Nutzung keine schädliche Wirkung entfalten, umfassend zurückgebaut und wieder verwertet werden können. Planung und Ausführung basieren auf den folgenden drei Prinzipen:
- “Cradle-to-cradle” (Wiederverwertbarkeit der Materialien)
- baubiologische Aspekte des gesunden Wohnens
- “Plus-Energie-Haus”
Die Gebäudestruktur (Grundrissgestaltung) ist so organisiert, dass sie den Lebensentwicklungen einfach angepasst werden kann. Dächer werden begrünt oder zur Energiegewinnung genutzt. Der Außenraum wird in biologischer Vielfalt für Pflanzen und Tiere gestaltet.
Rechtsform und Eigentumsverhältnisse
Die Liegenschaft gehört einer Eigentümergruppe, die sich aus Wohnhotel-Mitgliedern und externen Einlegern zusammensetzt. Die einzelnen Eigentümer*innen haben kein Sondereigentum und verpachten die Immobilie an die Hotel-Betriebs-GmbH und an die Apartmentbewohner*innen.
Die Apartment-Bewohner*innen bestimmen, wer in die Apartments des Wohnhotels einzieht. Die dafür notwendigen vertraglichen Regelungen (Einlage in die Genossenschaft/Kündigung/Mietzeit) werden noch formuliert.
Die Bewohner*innen führen eine Hotel-Betriebs-GmbH, welche das Seminarhotel und das Café betreibt. Geschäftsführung, Küchenchef*in und weitere Mitarbeiter*innen werden von der Hotel-Betriebs-GmbH angestellt.
Flächenbedarf und Finanzierung
Der Flächenbedarf liegt bei rund 2.100 qm BGF (Bruttogrundfläche einschließlich Wände). Diese Fläche setzt sich aus einer Nettofläche von rund 800 qm für Apartments, 400 qm für Hotelzimmer und 400 qm für Café und Seminarräume, jeweils einschließlich Nebenräumen, zusammen. Haustechnikflächen, sowie Parkplätze für Hotelgäste und Carsharing-Autos sind noch nicht einberechnet.
Die erwarteten Gesamtkosten für Grundstück und Gebäude werden zu einem Fünftel (20 % ) als Eigenkapital der Bewohner*innen eingebracht. Der Differenzbetrag wird finanziert über Beteiligungen Externer, Fördergelder und Bankkredite. Die Finanzierung der Betriebs-GmbH des Hotels erfolgt über die Bewohner*innen.